Scheidungsberatung: Scheidung ja oder nein?

Von Jennifer A.

Letzte Aktualisierung am: 17. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die Scheidungsberatung kann im Hinblick auf eine mögliche Scheidung klare Verhältnisse schaffen.
Die Scheidungsberatung kann im Hinblick auf eine mögliche Scheidung klare Verhältnisse schaffen.

Nicht immer ist den Betroffenen Eheleuten bereits zu Beginn des langen Weges der Scheidung klar, ob eine Auflösung der Ehe wirklich die einzige Lösung ist oder die Tür zurück in die eheliche Gemeinschaft doch noch einen Spalt breit offen steht. Hier kommt die Scheidungsberatung ins Spiel. Denn sich Hilfe bei einer Trennung zu nehmen, kann zur grundsätzlichen Klärung der Verhältnisse sinnvoll sein. Erst wenn der endgültige Beschluss steht, sich scheiden zu lassen, kann das eigentliche Scheidungsverfahren in die Wege geleitet werden.

FAQ: Scheidungsberatung

Wann ist eine Scheidungsberatung sinnvoll?

Eine Scheidungsberatung kann für alle Beteiligten von Vorteil sein. Eine solche vor der Einreichung einer Scheidung klären, ob diese tatsächlich der richtige Weg ist.

Gibt es auch eine Beratung währen einer Scheidung?

Ja, auch während einer laufenden Scheidung kann eine Beratung diesen Prozess erleichtern und zu einer einvernehmlichen Auflösung der Ehe beitragen.

Welche außergerichtlichen Möglichkeiten gibt es außerdem noch?

Wer eine außergerichtliche Scheidungsberatung sucht, kann auf das Angebot der Mediation zurückkomen.

Eine Beratung vor der Scheidung kann Betroffenen helfen

Die Scheidungsberatung versteht sich als Hilfe auf dem Weg zur Scheidung oder zurück zur Ehe.
Die Scheidungsberatung versteht sich als Hilfe auf dem Weg zur Scheidung oder zurück zur Ehe.

Um das Verfahren einer Scheidung zu verkürzen, hilft es ungemein, wenn zumindest grundsätzlich Einigkeit herrscht, was die Scheidung anbelangt. Deshalb ist es durchaus ratsam, im Vorfeld eines Scheidungsprozesses eine professionelle Scheidungsberatung in Anspruch zu nehmen.

In vielen Fällen macht das auch deshalb Sinn, weil häufig noch die Frage zu klären ist, ob eine Trennung nicht doch umgangen werden kann.

Vor allem wenn die Betroffenen Kinder haben, sollten die Eltern zum Wohle des Nachwuchses genau überlegen ob eine Scheidung wirklich unumgänglich ist. Und selbst wenn es doch zur Scheidung kommen sollte, ist ein Rosenkrieg den Kindern zu liebe nach Möglichkeit zu vermeiden.

Mediation: Scheidungsberatung statt Rosenkrieg

Was tun, wenn bei der Trennung die Fetzen fliegen? Oft gehen mit den betroffenen Ehegatten die Emotionen durch, wenn das Thema Scheidung auf den Tisch kommt. Nur in den seltensten Fällen verläuft eine Scheidung ohne emotionale Entgleisungen.

Die Scheidungsberatung unterstützt Betroffene auf dem oft schweren Weg Richtung Scheidung.
Die Scheidungsberatung unterstützt Betroffene auf dem oft schweren Weg Richtung Scheidung.

Der sogenannte Rosenkrieg muss aber nicht zwingend stattfinden, wenn sich die Ehegatten zu einer Mediation durchringen können. Innerhalb dieser versucht ein Mediator gemeinsam mit den Eheleuten eine Lösung zu finden. Meist ist das Ziel der Mediationsgespräche eine einvernehmliche Scheidung.

Im Unterschied zu anderen Formen der Scheidungsberatung leitet der Mediator das Gespräch lediglich. Die Lösungsfindung wird von den Ehegatten in Eigenverantwortung übernommen.

Das bedeutet, die Konfliktpartner sollen hauptsächlich darin unterstützt werden, eigenständig eine Lösung zu finden. Die Resultate werden verschriftlicht und es besteht die Möglichkeit eine Scheidungsfolgenvereinbarung festzulegen.

Wie läuft eine Beratung vor der Trennung ab?

Die Scheidungsberatung beginnt dann, wenn die Trennungsabsicht vorliegt und deswegen eine Beratungsstelle aufgesucht sowie deren Beratungsangebot beansprucht wird.

Wenn dies erfolg ist, wurde ein wesentlicher und nicht selten langwieriger Teil der Beratungsarbeit schon von den Betroffenen selbst geleistet: Nämlich der lange und oft widersprüchliche Weg der Klärung, ob es überhaupt zu einer Trennung kommen muss, bis hin zu dem Punkt, an dem einer der beiden Ehegatten sich definitiv zur Scheidung entschließt.

Die Scheidungsberatung lässt sich in verschiedene Phasen bzw. Beratungsschritte unterteilen.
Die Scheidungsberatung lässt sich in verschiedene Phasen bzw. Beratungsschritte unterteilen.

Im Falle einer Scheidungsberatung, kann der Ablauf in verschiedene Phasen unterteilt werden:

  • Eröffnungsphase
  • Konfliktfelder finden und Themen herausarbeiten (Gliederung des weiteren Verfahrens)
  • Probleme erörtern (Jeder kann seine eigene Sichtweise darlegen)
  • Lösungsansätze erarbeiten
  • mögliche Lösungen zusammentragen und ordnen
Wenn beide Partner sich dafür entscheiden, kann nach erfolgreicher Scheidungsberatung eine Folgenvereinbarung für das spätere Scheidungsverfahren schriftlich festgehalten werden. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich die Prüfung durch einen Scheidungsanwalt. Außerdem ist das Dokument nur gültig, wenn es notariell beurkundett wurde.
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Scheidungsberatung: Scheidung ja oder nein?
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Über den Autor

Autor
Jennifer A.

Jennifer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth. Seit 2018 ist sie fester Bestandteil des Redaktionsteams von anwalt.org. Sie nutzt ihr breites Wissen über das deutsche Rechtssystem seither für die Erstellung gut verständlicher Texte in Bereichen wie dem Asylrecht, Steuerrecht und Verbraucherrecht.

Ein Gedanke zu „Scheidungsberatung: Scheidung ja oder nein?

  1. Maria S

    Gut zu wissen, dass bei einer Scheidungsberatung der Mediator nur das Gespräch leitet und die Lösungsfindung den Ehegatten in eigener Verantwortung übernommen wird. In meiner Ehe ist leider nichts mehr zu retten. Da dies schon meine dritte Ehe ist, spreche ich aus Erfahrung. Dafür werde ich mich nun an einen seriösen Rechtsanwalt für Scheidungsrecht richten.

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